Schützenverein Friedeburg e.V.
Verein mit Tradition - Tradition verbindet

Neugründung des Friedeburger Schützenvereins 1949

Im Jahre 1949 fanden sich in Friedeburg unter der Führung von Arno Oltmanns und Heinrich Jakobs etwa 20 Mitglieder des früheren Kleinkalibervereins von 1935 zusammen, um die Vereinstätigkeit wieder aufzunehmen.

Der letzte Vorsitzende, der Malermeister Philipp Rippen, war im Krieg verstorben, sämtliche Unterlagen waren vernichtet, die Kleinkalibergewehre als Waffen von der Besatzungsmacht eingezogen. Die Neugründung war ein voller Erfolg. Hatte der Krieg auch viele Schützen aus den Reihen des Vereins gerissen, so fanden sich doch zahlreiche Schützenbrüder ein, neue kamen hinzu.

Am 7. Sept. 1949 gab der Verein sich den Namen „Schützenverein Friedeburg“ und zugleich eine neue zeitgemäße Satzung. 
1. Vorsitzender war Arno Oltmanns.

Noch im gleichen Jahr konnte nach 10jähriger Unterbrechung das traditionelle Schützenfest gefeiert werden. Der letzte Schützenkönig vor dem Krieg „Bernhard Wolzen“ war 1942 vor Leningrad gefallen.

Die Königskette hatte seine Frau Theda treu gehütet, so war dem Verein wenigstens dieses wertvolle Stück, das Zeichen alter Tradition, erhalten geblieben.

Die Schützenkette wurde beim 1. Schützenfest in Friedeburg mit Musik und großem Umzug abgeholt. Dem Schützenzug voran trug der 12jährige Sohn die Kette zum Schießstand. Hier überreichte sie der Vorsitzende dem neuen 1. König nach dem Kriege „Heinz Köhne“. Den Höhepunkt erreichte das 1. Schützenfest, als am Abend der neue König mit Fackelzug und großer Musik nach Hause geleitet wurde.

Das Schießen bei diesem Schützenfest war freilich noch primitiv. Ein altes Luftgewehr war aufgetrieben worden, die Streuung war so groß, dass man nur 6 Meter Entfernung schießen konnte. Aber ein Anfang war gemacht.

Der Schießstand am Schützenweg

Der Wirt des Deutschen Hauses, Friedrich Herkens, hatte 1935 auf seinem Grundstück am späteren Schützenweg einen Kleinkaliberschießstand herrichten lassen, er bestand aus einem gedeckten Schützenstand mit 5 x 50-m-Ständen sowie einem Aufenthaltsraum.

Beim Schützenfest am 03.11.1935 durfte Heinrich Jakobs den 1. Schuß auf die Königsscheibe abgeben, mit dem 3. Schuß holte Arno Oltmanns sich die Königswürde.

Nach dem Krieg hatte der neue Wirt des Deutschen Hauses - Robert Ricklefs - in Anbetracht der großen Wohnungsnot jener Zeit das Gebäude des Schießstandes als Notwohnung vermietet. Nach der Wiederaufnahme des Schießsports wurde dann nach einigen Jahren der Ruf nach dem alten Schießstand laut. Robert Ricklefs stellte dem Mieter ein Grundstück zum Bebauen zur Verfügung und nahm dafür das Gebäude am Schießstand zurück.

Gerade rechtzeitig zum Schützenfest 1953 konnte das Vereinsheim des Schützenvereins Friedeburg eingeweiht werden. Die 4 Räume, die das Gebäude vorher enthielt, wurden in 2 große Räume, eine Schießhalle und ein Clubzimmer umgestaltet. In der Schießhalle befanden sich 5 Schießstände für Kleinkaliberschießen auf 50 m Entfernung. An den Wänden prangten die bisher errungenen Preise und Auszeichnungen sowie die Ehrenscheiben der Schützenkönige.

Fahnenweihe beim Schützenfest 1952

Den Höhepunkt des Schützenfestes im Jahre 1952 bildete die feierliche Weihe der neuen Fahne des Schützenvereins. Der Präsident des Ostfriesischen Schützenbundes Susemiehl nahm diese persönlich vor. Alle Vereine waren angetreten, als die Fahne überreicht wurde. Auf der einen Seite der Fahne ist die alte Friedeburg. Auf der anderen Seite sind 2 gekreuzte Gewehre zu sehen. Die Fahne ist in den ostfriesischen Farben schwarz-rot-blau gehalten.

Einige Jahre später 1964 wäre die Fahne für immer als Souvenir nach Großbritannien verschwunden. Am Schützenfest-Sonnabend hatten Angehörige einer britischen Einheit die im Raum Wittmund Manöver hatten die Fahne mitgenommen. Nur der Aufmerksamkeit und dem Einsatz einiger Schützenbrüder war es zu verdanken, dass der Schützenverein seine Fahne wieder zurückhielt. Sie suchte und fanden die Briten in ihrem Biwak, die Fahne war bereits in ihre Bestandteile zerlegt und in verschiedene Koffer und verschiedenen LKWs wohlverpackt. Auf Veranlassung eines britischen Offiziers wurden die Teile der Fahne von allen Seiten zusammengetragen, wieder zusammengesetzt und den Schützen zurückgegeben. Der britische Offizier versprach, dem Schützenverein zur Erinnerung an die Entführung der Fahne einen Wimpel zu stiften und man schied freundschaftlich voneinander. Die Briten hielten Wort, der von ihnen gestiftete Wimpel schmückte lange Jahre die Vereinsfahne.

Im Jahre 1977 erhielt der Schützenverein eine neue Fahne. Sie wurde im Rahmen des Verbandsfestes aller Schützen des Alten Amtes Friedeburg durch den OSB-Schützenpräsidenten Martin Ulfers geweiht. Die neue Fahne zeigt auf der einen Seite das Schützenemblem und auf der anderen die alte Friedeburg.



 
 
 
 
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